Unsere Liebesgeschichte
Es war im Sommer 2002, lange hatte ich
mir eine Katze gewünscht. Schon seit Wochen war ein Tag festgelegt, an
dem ich mit meiner Freundin fahren und mir einen lang ersehnten Wunsch erfüllen
wollte - ein Kätzchen holen.
An diesem Tag fuhr ich in den Nachbarort und holte Spielsachen, eine Kuscheldecke
und Futter für das zukünftige Kätzchen. Ich bekam schöne
Sachen und freute mich nun um so mehr auf das Kleine. Um meine Vorfreude los
zu werden, schrieb ich dieser Freundin eine SMS: "Ich freue mich so sehr
auf das Kätzchen, ich kann es kaum erwarten". Kurze Zeit später
klingelte mein Handy und die Freundin war dran. "Meine Patin hat zwei kleine
ausgesetzte Kätzchen gefunden, Du kannst eines haben, musst es aber aufpäppeln."
Ich musste nicht lange überlegen. Schnappte den Autoschlüssel fuhr
zu meiner Freundin und von dort gleich weiter zu ihrer Patin.
Dort angekommen, traute ich meine Augen nicht, die Kätzchen waren gerade
mal so groß wie eine Hand.
Sie schrie laut und herzzereissend nach
ihrer Mama. Nach kurzer Zeit war die Entscheidung gefallen, welches der beiden
Kleinen ein neues Zuhause bei mir bekommen sollte.
Der Weg bis zum Tierarzt war der Horror! Mehrmals dachten wir, das Kleine sei
tot, und es schrie lange immer wieder nach seiner Mama.
Der Tierarzt war erstaunt, das Kleine war gerade mal eine Woche alt! Er gab
ihm wenig Chancen, dass es überlebt. Er sagte, ich solle das Kleine alle
zwei Stunden mit Muttermilch-Ersatz füttern -Tag und Nacht...
Wir fuhren in die Tierhandlung und kauften eine Dose von dem teuren Pulver.
Die erste Nacht war der Horror. die Kleine schrie immer nach seiner Mama, schlief
kaum. Den ersten Teil der Nacht blieb ich komplett wach, hielt das Kleine immer
dicht an meinen wärmenden Körper. Dann überkam mich langsam die
Müdigkeit. Ich machte Wärmflaschen und legte es in das Katzenkörbchen.
Doch auch so wollte das Kleine nicht schlafen und alle zwei Stunden war ja füttern
angesagt.
Erst gegen Morgen schlief
ich ein wenig ein.
Die nächsten Tage und Wochen waren ähnlich nervenaufreibend. Ich hatte
viel Angst um das Kleine, dem ich inzwischen den Namen "Mäuschen"
gegeben hatte. Erst nach langem Hoffen und Bangen gab der Tierarzt, als Mäuschen
bereits einen Monat alt war, die erlösende Nachricht: Sie war über'n
Berg.
Diese Zeit hat uns unglaublich zusammengeschweißt. Für Mäuschen
bin ich wie die eigene Mama. Sie ist unglaublich anhänglich und schreit
viel, wenn ich nicht da bin. Ich respektiere und liebe sie über alles,
trotz ihrer Fehler, die sie bedingt durch die frühe Trennung von der Mutter
hat.